BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge kritisieren die Gestaltung eines Umzugswagens zur Schifferfastnacht in Prossen als menschenverachtend. Auf diesem war eine Person in Regenbogenkleidung an einen Marterpfahl gekettet, davor ein Schild mit der Bezeichnung „dekadent und krank“.
„Die Assoziation zu nicht heterosexuellen Menschen ist gewollt und klar erkennbar,“ stellt Nino Haustein, Sprecher der Kreisgrünen fest. Das angedeutete Fesseln an den Marterpfahl signalisiert neben dem Text auf dem Schild klar, dass LSBT-Personen weniger als Witzfiguren für die Wagengestalter seien.
Es sei nicht nur Beleidigung und indirekte Androhung von Gewalt gegenüber lesbischen, schwulen, bisexuellen und transidenten Menschen (kurz: LSBT). „Es macht auch die Heimat für genau jene LSBT-Menschen madig, die in der Sächsischen Schweiz leben, und nimmt ihnen damit die Heimat,“ so Haustein. Insbesondere jungen Menschen, die LSBT sind, werde so gesagt, dass sie nicht hierher gehörten. „Es ist peinlich, wie ignorant einige hier vorgehen, nur um sich als Helden der Meinungsfreiheit rühmen zu können.“ Plumpe Stimmungsmache gegen Minderheiten sei nicht mutig, sondern höchstgefährlich.
„Aus eigener sowie aus der Erfahrung vieler anderer kann ich sagen, dass durch solche Aktionen nicht nur junge LSBT-Menschen zum Verlassen ihrer Heimat getrieben werden, sondern auch andere junge, gut gebildete Menschen, die in Studium oder Ausbildung Vielfalt als Bereicherung erleben.“, erläutert Haustein weiter, der seine eigene Homosexualität nicht versteckt. „So denkt man sich als Kämpfer für Meinungsfreiheit, ist jedoch eigentlich maßgeblich für den Wegzug junger Menschen mitverantwortlich.
Verantwortlich für Veröffentlichung:
Nino Haustein (Kreissprecher)
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