Pressemitteilung: Nationalpark, Windenergie, Lithiumabbau – Bündnisgrüne stehen zum Naturschutz!

Neben der Wahl eines neuen Landesvorstandes standen bei der 62. Landesdelegiertenkonferenz des sächsischen Landesverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auch diverse Anträge auf der Tagesordnung. Neben einem Bekenntnis zum Nationalpark Sächsische Schweiz haben sich die Delegierten auch für den weiteren Ausbau von Windenergieanlagen ausgesprochen sowie die Forderung aufgestellt, den geplanten Lithium-Abbau in Zinnwald nur unter hohen Naturschutzvorgaben und direkter Einbeziehung der Menschen vor Ort durchzuführen. Zu den verabschiedeten Anträgen äußern sich Ines Kummer und Matthias Gottschalk, Sprecher*innen des Kreisverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge:

Einziger Nationalpark in Sachsen – der Natur die Freiheit lassen und für die Menschen bewahren

„Die verheerenden Waldbrände im Nationalpark 2022 sind uns allen im Gedächtnis geblieben. Heute hat sich der Wald wieder erholt und steht teilweise besser da als vorher. Neue Planzen- und Tierarten sind dort heimisch geworden. Das zeigt, dass sich die Natur am besten selbst entwickeln kann. Die derzeitige Forderung einiger Gemeinden, den Nationalparkstatus abzuerkennen, lehnen wir ab. Der Nationalpark ist ein Alleinstellungsmerkmal und ein großer Gewinn für die Region und für Sachsen. Nicht nur aufgrund des Tourismus, sondern auch der ökologischen Vielfalt, die sich in ihm widerspiegelt. Daher fordern wir, einen sinnvollen Ausgleich zwischen dem Naturschutz und den kommunalen Bedürfnissen herzustellen. Aber mit Augenmaß und Fokus auf dem Naturschutz.“

Ines Kummer, Co-Sprecherin des Kreisverbandes

Vollständiger Beschlusstext

Mit Windkraft den Erfolg der Energiewende sichern

„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist elementar, um zum einen die Energiepreise und zum anderen die Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen zu senken. Windenergie spielt dabei eine bedeutende Rolle. Daher ist es für mich unverständlich, warum die schwarz-rote Landesregierung das Ausbauziel von zwei Prozent der Landesfläche nun wieder nach hinten verschiebt. Unternehmen haben nun erneut keine Planungssicherheit, wenn einmal gesetzte Ziele willkürlich verschoben werden. Windenergie ist nachweislich eine der günstigsten Formen der Stromerzeugung und die Auswirkungen auf Natur und Mensch sind minimal. Die Staatsregierung darf nicht gegenüber den Kritikern einlenken und damit deren falsche Tatsachenbehauptungen zur Windenergie akzeptieren. Wir fordern, dass der Ausbau der Windenergie wieder stärker vorangetrieben wird.“

Matthias Gottschalk, Co-Sprecher des Kreisverbandes

Vollständiger Beschlusstext

Für die Bewahrung unserer ökologischen Lebensgrundlagen – das Osterzgebirge vor erneuter Umweltzerstörung schützen!

„Der geplante Lithium-Abbau in Zinnwald stellt einen erheblichen Eingriff in die Natur und den Lebensraum der Menschen in der Region dar. Es kann und darf kein Bergbau stattfinden, ohne hohe Umweltschutzauflagen einzuhalten und die Kommunen an der Planung sowie den anfallenden Gewinnen, ähnlich der Beteiligung bei erneuerbaren Energien, zu beteiligen. Wir erwarten vom Freistaat Sachsen, dass er seine übergeordnete Kontrollfunktion wahrnimmt.“

Ines Kummer, Co-Sprecherin des Kreisverbandes

„Bisherige Analysen gehen von einem Lithium-Gehalt des Gesteins in Höhe von 0,2 bis 0,25 Prozent aus. Hier muss die Frage gestellt werden, ob der geplante Abbau überhaupt wirtschaftlich ist. Vor allem, da große Teile der Region über eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt verfügen und durch den Bergbau in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Die Region hat sich seit 1990 von den Umweltfreveln des SED-Regimes erholt und verfügt heute über eine hohe touristische Anziehungskraft. Das steht nun auf dem Spiel.“

Matthias Gottschalk, Co-Sprecher des Kreisverbandes

Vollständiger Beschlusstext