Atomkraft ist keine zukunftsfähige Technologie

Die Sächsische Schweiz ist ein Naturjuwel: Eine Region von außerordentlicher Anziehungskraft für Touristen, in der auch die Einheimischen Ruhe und Erholung finden. Doch nur siebzehn Kilometer jenseits der sächsischen Grenze wird derzeit ein Projekt umgesetzt, das das Potenzial besitzt, dieses Idyll vollständig zu zerstören.

Heimat in Gefahr

Wenn in Tušimice die ersten Betonmischer anrollen, beginnt für unsere Natur ein neuer Stressfaktor. Durch eine Technologie, die lange Schatten wirft: „Small Modular Reactors“. Dabei klingt klein harmlos, denn jeder Block leistet fast so viel wie der einstige Reaktor in Greifswald. Wir sprechen nicht von Versuchsanlagen, sondern von vollwertigen Atomkraftwerken. Nicht irgendwo, sondern knapp 45 km von unserem Landkreis entfernt. Das entspricht der Entfernung zwischen Zinnwald und Neustadt in Sachsen.

Warum Atomkraft keine Lösung ist

Atomstrom mag glänzend sauber erscheinen, doch die Realität sieht anders aus. Denn der strahlende Müll bleibt Jahrtausende gefährlich. Für unsere Kinder ist das Erbe, das wir ihnen hinterlassen ein stilles, unsichtbares Risiko.

Auch finanziell ist das Projekt ein Wagnis: Europaweit sind die Baukosten beim Bau von Atomkraftwerken in den vergangenen Jahren geradezu explodiert. Und die Bauzeiten verlängern sich über Jahrzehnte.  Windenergieanlagen und Solarkraftwerke sind bereits heute bezahlbar und liefern sauberen und günstigen Strom.

Brennpunkt Nationalpark & Bergwiesen

Am 17. Mai 2025 hat der sächsische Landesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf seiner Landesdelegiertenversammlung Beschlüsse zum Erhalt des Nationalparks Sächsische Schweiz, zum Lithiumabbau im Osterzgebirge und zum Ausbau der Windkraft gefasst. Wir haben klargemacht: Kein zusätzlicher Schaden darf hier geschehen. Denn unsere geschützten Wiesen, Wälder und Felsen sind nicht nur Touristenattraktion, sie sind Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen.

„Wer Atomenergie immer noch als guten Weg zur Energiegewinnung ansieht, für den ist das Internet auch nach wie vor Neuland. Weltweit ist die Nachfrage nach günstigem Strom hoch und nun wird eine der teuersten, wenn nicht gar die teuerste, Form der Energiegewinnung wiederbelebt. Beispiele aus Frankreich und Großbritannien zeigen, dass der Bau Unsummen an Geldern verschluckt und der Strom nur durch hohe staatliche Subventionen bezahlbar ist.  Die Langzeitkosten für die Lagerung des radioaktiven Mülls sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. (Matthias Gottschalk)“

Ein Unfall macht nicht an der Grenze Halt

Wind und Wetter kennen keine Staatsgrenzen. Ein Störfall in Tušimice würde uns binnen Stunden erreichen. Kontaminierte Luft, verstrahltes Wasser – die Folgen für Mensch und Natur wären katastrophal und lassen sich nicht ungeschehen machen. Ist es das wert?

Dein Einfluss zählt

Noch können wir handeln. Bis zum 13. Juni 2025 ist Zeit, Deine Stimme zu erheben:

„Zu wissen, dass ein Atomkraftwerk in der Nähe steht, ist für viele Menschen kein gutes Gefühl. Es ist wichtig und notwendig, dass viele, viele Menschen die Möglichkeit der Einflussnahme nutzen, damit eine hochriskante Technologie nicht zum Zuge kommt. (Ines Kummer)“

Ausblick

Wenn wir heute gemeinsam „NEIN“ sagen, zum Atomkraftwerk Tušimice, schützen wir nicht nur unsere Heimat, sondern auch unsere Kinder und Enkel. Lassen wir nicht zu, dass kurzsichtige Energiepolitik langfristig unsere Lebensgrundlagen zerstört. Zeigen wir gemeinsam: Hier in der Sächsischen Schweiz und im Osterzgebirge gelten andere Werte – für Mensch und Natur!