Der Grünschnabel – dein Projekt von Neumitgliedern für Neumitglieder im Landkreis

Herzlich Willkommen beim Grünschnabel, deinem Ratgeber für Neumitglieder im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und darüber hinaus. Der politische Einstieg kann sich schwierig gestalten und überfordernd anfühlen, auch wenn Ambitionen vorhanden sind. Dass du deinen Weg hierher gefunden hast freut uns nicht nur enorm, sondern ist auch ein sehr gutes Zeichen dafür, dass du dir bereits Gedanken gemacht hast und dich weiter informieren willst.

Dabei möchten wir dich gerne unterstützen.

Dieses Projekt soll neuen Mitgliedern und jenen Personen, die darüber nachdenken eines zu werden, Hilfestellungen zum Parteieintritt und der Parteiarbeit bieten. Dabei werden verschiedene Themen und Gedanken aufgegriffen, die dich während dieses Prozesses interessieren könnten. Konzeptioniert und aufgearbeitet wird dieses Vorhaben dabei von einem Neumitglied, das sich in einer ähnlichen Situation befindet wie du selbst. Wenn du neben offene Fragen oder Interesse an einem Austausch hast, schreibe uns doch gerne eine Nachricht – wir freuen uns sehr, von dir zu hören!

Eine Entscheidung treffen

Du bist hier, also ist es relativ wahrscheinlich, dass du auf die eine oder die andere Art Interesse an unserer lokalen Parteiarbeit hast. Personen haben auch als Nicht-Mitglied die Möglichkeit, eine Partei zu unterstützen, zum Beispiel durch Spenden. Das könnte unter anderem dann eine Möglichkeit für sich sein, wenn du unsere Arbeit gutheißt und supporten möchtest, es aber noch nicht offiziell machen willst.

Zu allererst ist in diesem Prozess vor allem wichtig, was deine Bewegründe dafür sind, einer Partei beitreten zu wollen.

Hast du dir darüber bereits Gedanken gemacht? Könntest du konkrete Gründe nennen, wenn dich jetzt jemand danach fragen würde? Wenn ja, ist das großartig. Wenn nein, ist das überhaupt nicht schlimm. Die Gründe können komplex und divers sein und manchmal braucht es Zeit und zum Beispiel auch externen Input, um einen eigenen Standpunkt entwickeln zu können.

Ich selbst, die Autorin, bin mitten in der Vorbereitungsphase zur Kommunal- und Europawahl am 09.06.24 eingetreten. Früher habe ich mich nie für Politik interessiert. Ich habe zwangläufig einiges darüber in der Schule gelernt, es aber weder als Stärke, noch als mögliches Interessengebiet angesehen. Das änderte sich, weil die besorgniserregende Lage sich (auch aktuell weiterhin) immer mehr zuspitzt und ich „irgendetwas tun“ wollte. Die mit der Situation verbundene Unsicherheit, die Ängste, mit denen manche hadern, sind jedoch nichts, womit man alleine ist. Es geht auch vielen anderen so, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Ich habe mich damals gefühlt, als säße ich in einem Wespennest, in dem jeder die gleiche Meinung teilt, nur nicht meine. Mein Eintritt hat mir glücklicherweise das Gegenteil bewiesen. Dass sich Ansichten zu einhundert Prozent decken ist nicht möglich und das zu erwarten wäre gleichermaßen utopisch. Ich selbst habe aber schnell gemerkt, dass es sehr wohltuend sein kann, sich mit Menschen zu umgeben, die im Kern die gleichen Werte teilen. Der Influencer Meik Gudermann (@meikgudermann) hat es meines Erachtens einmal sehr treffend beschrieben, als er sagte, dass Parteien kein Taxi, sondern eine Bushaltestelle seien. Man muss Kompromisse eingehen und selbst bis zur nächsten Haltestelle laufen, aber deinem gewünschten Ziel näher bringt dich der Bus dennoch.

Als Mitglied einer demokratieaffinen Partei wollte ich natürlich nicht nur meine eigene Ansicht einbringen, sondern habe andere Mitglieder nach ihren Beweggründen zum Eintritt gefragt. Wie die Teilnehmenden geantwortet haben, siehst du hier:

Die von mir hier vorgegebenen Gründe sind sehr allgemein gehalten und können im Großen und Ganzen sinnbildlich für jede Partei stehen. Einige Mitglieder haben in einem separaten Kommentarfeld weitere konkrete Gründe angegeben, die ich dir nicht vorenthalten möchte:

  • Bundeskanzler Friedrich Merz‘ Wille die Brandmauer für seine Überzeugungen zu zerstören
  • Ein Mitglied suchte einen Ort oder eine Methode, wo deren Ideen für eine bessere Zukunft platziert und politisch wirksam werden können
  • Ein Mitglied sagte konkret, dass es die Demokratie stärken möchte
  • Ein Mitglied nannte als Grund, dass Robert Habeck als Kanzlerkandidat antrat

Speziell auf die Stärkung der Demokratie kommen wir noch einmal genauer zu sprechen. Vorher habe ich meinem Mitgliedskollegium jedoch eine weitere Frage gestellt, deren Ergebnisse du hier nachlesen kannst:

Auch hier haben einige Befragte das Kommentarfeld genutzt, um interessante und aufschlussreiche konkretere Gründe zu nennen:

  • Entsetzen über das aktive Mobbing der Grünen im öffentlichen Diskurs und die daraus resultierende persönliche Bedrohung Robert Habecks an Silvester
  • Ein:e Befragte:r sagt, dass keine Zeit für aktives Engagement vorhanden sei, man aber dennoch die Partei unterstützen möchte
  • Ein Mitglied möchte die Ergebnisse derer Forschung in der Politik umsetzen

Vielleicht können die Einstellungen und Gedanken anderer Mitglieder eine Hilfe sein, um deine eigene Entscheidung zu treffen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in beiden gezeigten Fragebögen Optionen gibt, die auch dich ansprechen. Auch wenn Entscheidungen generell gut durchdacht sein wollen, möchte ich persönlich für den Sprung in’s kalte Wasser „werben“. Es kann vielerlei Hemmungen geben, aber es tut auch gut, neue Dinge zu versuchen. Außerdem ist der Weg in die Partei keine Einbahnstraße und du kannst deine Meinung jederzeit ändern, wenn du merkst, dass es doch nicht das richtige für dich ist.

Wofür wir kämpfen

Trotzdem ist für das erste Gesamtbild noch wissenswert, wofür B90/Die Grünen überhaupt kämpft. Hier findest du eine allgemein gehaltene Übersicht mit entsprechenden Links zur Hauptseite, wo du noch mehr Details nachlesen kannst:

In einer Demokratie zu leben ist ein absolutes Privileg unserer Gesellschaft. Meiner ganz eigenen Ansicht nach haben Leute, die sich von Hass und Hetze anstecken lassen und menschenfeindliche Einstellungen vertreten und verbreiten, das ein wenig (oder mehr) vergessen. Mir ist ganz klar, dass es so einfach nicht ist und soziale Prozesse weitaus komplexer sind und diese eine, sehr verallgemeinerte Aussage keineswegs die Lebensrealität aller abbilden kann. Es soll ebenso wenig heißen, dass das System nicht kritisiert werden sollte, denn das sollte es in jedem Fall. Es gibt sehr viel Raum für Verbesserung. Ich glaube trotzdem, dass blinder Hass weniger Nährboden finden würde, wenn das Gute (z.B. das Gesundheitssystem – Amerikaner hassen diesen Trick) mehr Wertschätzung erhielte und nicht als selbstverständlich hingenommen würde – denn das ist es keineswegs. Um das zu wissen muss man lediglich zwei Minuten Nachrichten lesen.

(Stand: 06.06.2025)

Ich hoffe sehr, dass dir dieser Einblick deine Entscheidung ein wenig erleichtern kann. Möglicherweise ist das für den Anfang auch ganz schön viel. Lass dir deshalb lieber etwas mehr Zeit, dich mit allem zu befassen, wenn es überfordernd wirkt. In der Zwischenzeit kannst du auf unserem Instagramkanal vorbeischauen, wo du aktuelle Themen findest, mit denen wir uns beschäftigen. Schau auch gerne beim WhatsApp Broadcast Kanal vorbei, wenn du eine gute Nachricht am Tag lesen willst. Alle Hyperlinks zu unseren Social-Media-Kanälen findest du im Header.