Grüne sehen sich durch Waldbrandgutachten bestätigt

 

Am Dienstag wurde das Gutachten zum Waldbrand 2022 im Nationalpark Sächsische Schweiz durch Prof. Dr. Michael Müller und Umweltminister Wolfram Günther vorgestellt. Dieses stellt fest, dass Totholz nicht zu einer verstärkten flächigen Ausbreitung des Waldbrandes beigetragen hat. Als hauptverantwortlich für die Ausbreitung des Feuers wurden Funkenflüge ausgemacht, gegen welche auch Brandschneisen oder ähnliche Maßnahmen wirkungslos gewesen wären.

Der Sebnitzer Stadtrat Paul Löser zeigt sich bestätigt: „Das Gutachten räumt nun endgültig mit dem Mythos auf, dass Totholz für die starke Ausbreitung des Waldes verantwortlich sei. Bereits im letzten Jahr äußerten Forstexperten starke Zweifel an der These, die vor allem von jenen verbreitet wurde, die den Nationalpark abschaffen wollen. Mit dem vorliegenden Gutachten verliert ihre Argumentation nun jede faktenbasierte Grundlage. Es schafft die wissenschaftsbasierte Voraussetzung, um eine konstruktive Diskussion darüber zu führen, wie wir Menschen, Tiere und Pflanzen in unserer Region am besten vor weiteren Waldbränden schützen können.“

Der bündnisgrüne Kreissprecher Nino Haustein konkretisiert: „Anstatt sich jetzt in weiteren Grundsatzdiskussionen zu verlieren, müssen wir endlich ins Machen kommen. Der nächste Dürresommer und damit verbundene Waldbrände werden angesichts der Klimakrise nur eine Frage der Zeit sein. Das nun durch den Nationalpark überarbeitete Schutzkonzept muss anschließend schnell umgesetzt werden. Darüber hinaus muss von Landesseite der Bau der Löschwasserzisternen im Nationalpark und die Vorbereitung der Feuerwehren auf weitere Waldbrandsituationen absolute Priorität haben. Die Kommunen dürfen dort nicht im Regen stehen gelassen werden. Ausstehend ist des Weiteren noch ein Bürgerïnnenrat zur Nationalparkregion, damit wir einen Konsens darüber bekommen, wie sich unsere Region mit dem Nationalpark in Zukunft entwickeln soll. Wichtige Punkte sind dabei eine Lösung für die Verkehrslenkung, Tourismus in Zeiten der Klimakrise und ein daran angepasstes Marketing.“