Grüne fordern Waldbrandschutzkonzept und Klimakrisenvorsorge für den Landkreis


Die Bündnisgrünen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge danken den Einsatzkräften im Wald und fordern, in den kommenden Monaten klare Vorsorge zu treffen.

„Der Dank für den Einsatz der Kameradinnen und Kameraden in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, den sie verdienen, ist mit Worten nicht beschreibbar,“ so Nino Haustein, Kreissprecher der Grünen. „ Den organisatorischen Kräften und auch ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bei der Lebensmittel- und Getränkeversorgung gebührt ebenfalls unser Dank.“

In den kommenden Wochen und Monaten gehe es nun darum, die Situation auszuwerten. „Es muss um eine sachliche, ehrliche Analyse gehen,“ so Haustein. Schuldzuweisungen, persönliche Befindlichkeiten oder Schönfärberei müssten dabei ignoriert werden. Eine Erhöhung der Mittel für den Brandschutz, auch von Landesseite her, wie kürzlich von Innenminister Schuster in Höhe von 30 Millionen Euro vorgeschlagen, sei ein Schritt in die richtige Richtung. Wichtig sei auch eine sachlich sinnvolle Verteilung der Gelder. „Die regionale Brandschutzmittelverteilung muss beispielsweise zukünftig anhand von Risikokriterien geschehen und darf nicht nach Gießkannenprinzip über den ganzen Landkreis gleich hoch erfolgen,“ erklärt der Grüne und ergänzt: „Zudem muss die Ausrüstung für die Waldbrandbekämpfung verbessert werden.“ Teilweise fehle es an spezifischer Ausrüstung wie leichteren Helmen, Wiedehopfhaken oder Feuerpatschen für solche Situationen. „Der von der Landesregierung geschaffene Klimafonds unterstützt einige vorbeugende Maßnahmen zur Klimaanpassung. Dieser Fonds muss gestärkt werden. Es bräuchte aber einen deutlich größeren Fonds, um die Schäden zu begleichen, die nicht nur durch Brände, sondern auch durch Stürme, Hochwasser oder Sturzfluten entstehen“, folgert Haustein.

Auch die Feuerwachen im Kreis müssten ertüchtigt werden, um solchen Bränden begegnen zu können. „Goldene Regel muss sein: zuerst Bodenlöschung, dann Luftlöschung,“ führt Haustein beispielhaft an. Die Waldbrandbekämpfung durch Helikopter oder Löschflugzeuge sei brandschutztechnisch immer das letzte Mittel der Wahl, wenn alles andere versagt habe. „Es müssen folglich Ausbildungskonzepte zur Vegetations- und Waldbrandbekämpfung entwickelt werden – auch im Sinne des sicheren, kräftesparenden und effizienten Einsatzes der Feuerwehr-, THW- und Rettungskräfte.“ Die Waldbrandbekämpfung unterscheide sich von der Brandbekämpfung an Gebäuden, sei jedoch noch nicht Standardteil der Ausbildung.

„Die Klimakrise zeigt auch dieses Jahr, dass sie Realität ist,“ so Haustein weiter und sieht Waldbrandvorsorge als Teil vom Klimaschutz. „Kein Klimaschutz ist teurer als Klimaschutz.“

Verantwortlich für Veröffentlichung:
Nino Haustein (Kreissprecher)