Abschiebung einer 9-köpfigen Familie aus Pirna am 09./10. Juni 2021

Nino Haustein, Kreisvorstandsmitglied und Direktkandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, kritisiert die Abschiebung einer 9-köpfigen Familie aus Pirna in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag.

„Die Pirnaer Familie mit 7 Kindern wurde unangekündigt in der Nacht völlig überrumpelt“, beschreibt Haustein. „Sie wurden ohne ausreichende Zeit zum Packen in einen Bus zur Abschiebung am Flughafen Leipzig gesetzt. Obendrein wurden ihnen die Handys abgenommen.“ Etwa 20 Polizistïnnen waren an der Maßnahme beteiligt. „Die Abschiebung ist unverhältnismäßig durchgeführt worden. Das nächtliche Abholen ohne Ankündigung vorab ist eine ungerechtfertigte Maßnahme. Die Kinder sind massiv traumatisiert, der Vater erlitt einen Nervenzusammenbruch. Die Nachbarn schildern dramatische Szenen.“, führt Haustein aus.

Nicht nur die lange Zeit von 10 Jahren, in denen die Familie bereits in Pirna lebt, bereits gut integriert ist und Deutsch als Alltagssprache verwendet, machten die Abschiebung unverhältnismäßig. „Insbesondere, dass die Entscheidung der Härtefallkommission vor der Abschiebung am Flughafen, die Familie doch nicht abzuschieben, anschließend vom Innenministerium ignoriert wurde und dadurch die Familie aus dem Land gebracht wurde, ist obszön“, betont Haustein weiter. „Egal, wie man persönlich zu Fragen von Asyl, Integration und Teilhabe stehe, eines muss Konsens sein: Unangekündigte und traumatisierende Abschiebungen mitten in der Nacht sind insbesondere für Familien kritisch. Sie sind weder christlich, noch familienfreundlich, noch menschlich. Sie sind einfach inhuman und unnötig.“

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