Bündnis 90/Die Grünen wählt Direktkandidaten zur Bundestagswahl – Nino Haustein steigt für den Kreisverband SOE in den Ring

 

Nino Haustein ist Grüner Direktkandidat zur Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis 158. Ein eindeutiges Votum gaben ihm 92 Prozent der Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die für den 31-jährigen stimmten. Bereits auf der digitalen Mitgliederversammlung am 20. März erhielt er das Votum der Mitglieder, welches nach dem Wahlgesetz per Briefwahl bestätigt werden muss und nun bestätigt wurde. Die Bündnisgrünen sind somit die einzige Partei im Landkreis, welche sich in Pandemiezeiten verantwortungsvoll für eine kontaktlose Kandidatenaufstellung entschieden hat.

Nino Haustein ist Lehrer für Englisch und Ethik. Ab September will er nicht mehr nur Verantwortung für seine Schülerinnen und Schüler übernehmen, sondern auch die Menschen im Landkreis als Abgeordneter in Berlin vertreten. Der Pirnaer ist 2016 zu den Grünen gekommen. Ausschlaggebend für ihn war dabei der aufflammende Rechtspopulismus und der Hass gegenüber Geflüchteten. „Das hat mir gezeigt, dass es für mich nicht genug ist, nur für etwas zu sein, sondern auch etwas dafür zu tun“, betont er.

Im Bundestag will er sich für Nachhaltigkeit, Teilhabe und ländliche Räume einsetzen: „Nachhaltigkeit bedeutet für mich auf der einen Seite, konsequent für die Einhaltung der Pariser Klimaziele einzutreten und somit den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 °C zu begrenzen. Andererseits will ich mich für die Rettung der Artenvielfalt einsetzen und dabei mit den Landwirtinnen und Landwirten in den Dialog treten. Durch Dürren und Hitzesommer leiden sie besonders unter der Klimakrise und werden durch die aktuelle Verteilung der Agrarsubventionen zu möglichst viel Masse und Fläche gezwungen. Viele Landwirt*innen sind bereit, nachhaltiger zu arbeiten. Aufgrund der aktuellen Agrarpolitik und der niedrigen Preisen am Markt können sie gar nicht so nachhaltig sein, wie sie es müssten und selbst wollen“, führt er aus und unterstreicht: „Klasse statt Masse in der Agrarpolitik hilft somit nicht nur der Natur sondern auch den Menschen.“

Bei diesem Prozess hin zu mehr Nachhaltigkeit müssen alle Menschen mit einbezogen werden. Dabei dürfen Einkommen, Herkunft, Wohnort und sexuelle Orientierung keine Hürden darstellen. Nino Haustein will da besonders auf gegenseitigen Respekt und Austausch setzen: „Wir brauchen mehr Möglichkeiten, bei denen Menschen mit Diskriminierungserfahrungen diese auch teilen können. Vielen Ostdeutschen ist es ja auch oft gar nicht bewusst, dass sie ähnliche Erfahrungen machen wie nichtweiße oder auch muslimische Deutsche. Hier schafft ein Austausch auch Verständnis füreinander.“

Bei mehr Mitbestimmung und Teilhabe denkt er besonders an die Menschen im ländlichen Raum. Im sächsischen Landesverband der Bündnisgrünen ist Nino Haustein Sprecher der Arbeitsgemeinschaft „Ländliche Räume“. „So sind es dann die Menschen zwischen Freital und Altenberg, zwischen Sebnitz und Klingenberg, die Windkraftanlagen oder Biomasseanlagen in ihrer Umgebung haben werden – nicht die Menschen in Dresden oder Leipzig. Und da darf es nicht so sein, dass die Menschen in den Dörfern und kleinen Städten zu Dienstleister*innen für die großen Städte werden – so nach dem Motto `Stadt fordert, Land liefert´. Die Menschen hier im Landkreis und in anderen ländlichen Regionen müssen da ganz klar auf Augenhöhe einbezogen werden – durch Bürgerinnen- und Bürgerräte, bei der Planung von Windrädern oder durch die Beteiligung an den Gewinnen von Biomasse- und Solaranlagen“, fordert er und fügt hinzu: „Vorbilder gibt es genug, wie Drebach im Erzgebirge oder Nebelschütz in der Lausitz. Die Bundespolitik muss solche Projekte stärker in der Breite unterstützen, damit möglichst alle von der Energiewende vor Ort profitieren können.“

Im Wahlkampf muss Nino Haustein als Direktkandidat nicht alleine kämpfen. Die Grünen im Landkreis wollen einen Teamwahlkampf führen und somit die Vielfalt ihres Kreisverbands präsentieren – vom Naturschützer bis zur Stadträtin, von der Krankenpflegerin über den Landwirt hin zur Selbstständigen und zur Verwaltungswirtin. Seit der letzten Bundestagswahl hat sich die Mitgliederzahl im Kreis verdoppelt, somit müssen sie sich um fehlende Mitstreiterinnen und Mitstreiter keine Sorgen machen.

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