Wenn aus „Wilden Kerlen“ plötzlich Mimosen werden

Freitaler Bündnis-Grüne reagieren mit Kopfschütteln auf „Verletzungsängste“ bei Selbsttests:

„Irgendwie kommt man immer wieder ins Staunen, wenn man so am Rande mitbekommt, was denn auf einmal für Ängste bei den ‚Wilden Kerlen‘ von der AfD und inzwischen wohl auch bei den Mandatsträgern von ‚Freitals Konservativer Mitte – FKM‘ umgehen“, so Stephan Trutschler, Vorsitzender des Regionalverbandes Freital-Tharandter Wald von Bündnis 90/Die Grünen. Der Hintergrund für dieses Erstaunen sind die verschiedenen Medienberichte, in denen der Bundestagskandidat und Kreistagsabgeordnete der AfD Steffen Janich, der im Hauptberuf als Polizist arbeitet und von daher einem eher robusten Beruf nachgeht, plötzlich Angst um seine „körperliche Unversehrtheit hat“. „Schon spannend, von einem Vertreter von Law and Order plötzlich mitzubekommen, dass da mit einem Wattestäbchen augenscheinlich schwere Verletzungen zugefügt werden können,“ wundert sich Trutschler.

Wäre die Lage nicht so ernst und die Zahl der dem Populismus huldigenden Trittbrettfahrer nicht ständig am Steigen, könnte man das Ganze eigentlich als Aprilscherz abtun. Leider finden sich nun mit dem Fraktionsvorsitzenden der FKM, Martin Rülke, sowie Norbert Mayer MdL (AfD) zunehmend mehr Multiplikatoren, die mit ihren teils absurden Verängstigungstheorien zusätzlich Unsicherheit in der Bevölkerung schüren. „Wenn jetzt schon ein Wattestäbchen, das wenige Zentimeter in die Nase oder alternativ in den Rachenraum eingeführt wird, zur körperlichen Bedrohung wird, wie handhaben es die Herren dann mit der Körperhygiene in Bezug auf Wattestäbchen zum Ohren reinigen“, fragt sich Trutschler neugierig.

Die Metamorphose von den „Wilden Kerlen“, als die sich führende AfDler ja durchaus in Habitus, Gestik und auch in ihren Äußerungen sehen, passt irgendwie nicht zum jetzigen Auftreten als „Mimosen“. „Vielleicht sind das ja nur vorübergehende Ängste, die mit Hilfe eines behutsam und einfühlsamen Schnelltests dann abgebaut werden können, damit der anschließende Termin beim Psychologen nicht notwendigerweise unabdingbar wird“, so die Hoffnung des grünen Spötters.